19.04.2001

PM zum

Atomtransport Neckarwestheim - Sellafield:
Nur wegen sittenwidriger Altverträge durchgezockt

Der anstehende Atomtransport von Neckarwestheim nach Sellafield muß sofort unterbunden werden, da er vollständig überflüssig ist, aber große Umweltgefahren verursacht. Der Vorstandschef der Energiewerke BadenWürttemberg (EnBW),Gerhard Goll, hat in seinem Antwortbrief an den Bundesvorsitzenden der Grünen, Fritz Kuhn, ( zitiert nach Reuter) die Tatsachen verfälscht: Für die abgebrannten Brennelemente gibt es, anders als Goll das darstellt, passende Lagerbehälter in Neckarwestheim. Die EnBW hat die behördliche Erlaubnis, die fraglichen Brennelemente in diese Behälter zu verpacken und im jüngst genehmigten Interimslager aufzubewahren.

Der Transport nach Sellafield findet ausschließlich wegen skandalöser und im Kern sittenwidriger Altverträgen mit der englischen Atomfabrik statt: Diese Verträge sehen vor, daß EnBW auch dann für die Wiederaufarbeitung zahlt, wenn die Brennelemente überhaupt nicht geliefert werden. Es ist für EnBW also am billigsten, diesen Transport mit allen seinen Risiken und Umweltbelastungen an der Irischen See durchzuführen. Unter riesigem Polizeischutz wird so der Transport für nichts in Marsch gesetzt.

Das Festhalten der EnBW an diesem Atomtransport ist ein unglaublicher Vorgang. Für einen unmöglichen Liefervertrag werden schwere Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken in Kauf genommen. Wir fordern das Unternehmen auf, den Transport abzublasen. Ansonsten sind alle Proteste und auch Blockadeaktionen bei Neckarwestheim und an der Bahnstrecke mehr als gerechtfertigt.

berger@gruene-atpo.de, MdA Berlin, Sprecher des Energiepolitischen Ratschlags der Grünen, Tel.: 030-23252411
Sylvia Kotting-Uhl, Sprecherin des KV Odenwald-Kraichgau der Grünen, Tel.: 07261-12462
Ralf Henze, KV Mannheim, Sprecher von Basisgrün, Tel.: 0172-9919467

Berlin/Sinsheim/Ludwigshafen, 20. April 2001

 

zurück zur letzten Seite