Aufruf für eine andere Russland-Politik

Gerhard Schröder und Antje Vollmer, Lothar de Maizière und Roman Herzog, Wim Wenders und Jim Rakete: Sie und viele andere Prominente fordern “eine neue Entspannungspolitik in Europa”.
Wieder Krieg in Europa? Nicht in unserem Namen!
Niemand will Krieg. Aber Nordamerika, die Europäische Union und Russland treiben unausweichlich auf ihn zu, wenn sie der unheilvollen Spirale aus Drohung und Gegendrohung nicht endlich Einhalt gebieten. Alle Europäer, Russland eingeschlossen,  tragen gemeinsam die Verantwortung für Frieden und Sicherheit. Nur wer dieses Ziel nicht aus den Augen verliert, vermeidet Irrwege.

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Den Draht nach Moskau nicht abreißen lassen

Theo Sommer, ehemaliger Chefredakteur und Herausgeber der ZEIT

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3 Kommentare

    • Thomas Hovestadt auf 17. Dezember 2014 bei 20:11
    • Antworten

    Hmm. So sehr ich deiner Meinung heute hier zustimme bzgl. “Keine Solidarität mit Aggressoren, sondern Solidarität mit dem Schwächeren.”, Peter Koller.
    Nur befürchte ich, dass der machtpolitische Status uns da einen Strich durch die Rechnung machen kann: Russland wird sich nicht beugen/zwingen lassen von unserem heftigen politischen Druck.
    Es wird eher gefährlicher, Russland ist Atommacht.
    Da kann eine deutliche Eskalation nicht riskiert werden.
    Was hältst du von den Gedanken von Antje Vollmer – sie sagte der Berliner Zeitung:
    “…es nimmt die Erinnerung an die Zeit des Kalten Krieges und der Entspannungspolitik ab. Gleichzeitig werden die Glücksmomente aus der friedlichen Revolution überbewertet, indem man sagt, wenn da die Leute auf die Straße gehen und wir unterstützen sie mit unseren Medien, dann werden wir doch einen friedlichen, demokratischen Regimewechsel hinkriegen…”
    Sie bezieht sich u.a. auf Erfahrungen sehr schwieriger Annäherung z.B. zur RAF etc. – das waren auch keine einfachen Situationen.
    https://mobil.berliner-zeitung.de/politik/aufruf-zum-ukraine-konflikt–wir-muessen-den-schluessel-in-moskau-suchen-,23785274,29308134.html

    • Peter Koller auf 17. Dezember 2014 bei 18:54
    • Antworten

    Als Grüne diesen Aufruf der Wirtschaftslobby, voller Halb- und Unwahrheiten zu unterstützen, finde ich einfach nur voll daneben.
    Warum unterstützen wir nicht direkt die NPD oder Front National? So groß ist der Unterschied zwischen denen und Putins Russland auch nicht. Passen würde das jedenfalls.
    Gerade für Linke muss gelten: Keine Solidarität mit Aggressoren, sondern Solidarität mit dem Schwächeren. Daher kann es nur einen richtigen Schritt geben: Vorbehaltlose Unterstützung der Ukraine. Hier hat eine demokratische Bürgerbewegung monatelang auf dem Maidan gestanden, hier sind Menschen unter den Kugeln der Regierungstruppen gestoroben. Hier hat eine Grassroots-Bewegung, die gerade uns Grünen naturgemäß sehr nahe steht, eine weitgehend friedliche “Revolution der Würde” (wie es mittlerweile in der Ukraine ganz offiziell bezeichnet wird) hinbekommen. Dafür verdient die Ukraine unser aller Respekt und Unterstützung.
    Dies mag eine einseitige Sichtweise sein, aber: genausowenig wie die Erde eine Scheibe ist, darf eine Appeasementpolitik gegenüber einem Aggressor à la Putin hingenommen werden. So etwas hat übrigens auch nichts mit links zu tun, sondern allenfalls mit Borniertheit und Feigheit.
    Gruß von einem ansonsten linken Grünen aus Neukölln.

    1. Ich weiß nicht, wieso das ein Aufruf der Wirtschaftslobby sein soll, abgesehen davon ist es ein Appell an beide Seiten. Putin wird in dem Aufruf definitiv nicht unterstützt, jedoch wird auch die Sichtweise der RussInnen mit betrachtet. Was ist mit den Versprechen der EU gegenüber Russland, die NATO nicht weiter in Richtung Osten zu erweitern? Was bedeutete die Entweder-Oder-“Option” der EU bezüglich Anbindung an die EU?
      Die demokratishe Bürgerbewegung auf dem Maidan war nicht so denokratisch, wie von manchen dargestellt. Was ist mit den rechstradikalen Kräften, die nachweislich auf dem Maidan waren und scharf schossen? Die vergisst man mal eben? Was war mit dem Gesetz (das dann doch nicht umgesetzt wurde), russisch als Amtssprache zu verbieten? Was war mit der Besetzung des Fernsehsenders und der Gewaltanwendung gegenüber dem Chefredakteur durch rechtsradikale Abgeordnete?
      Es ist dreist, die UnterzeichnerInnen und uns mit in die Naziecke zu stellen, das lässt eher auf eine heftige Abwehrreaktion schließen, denn wir unterstützen nicht die Nazis in der Ukraine. Wir betrachten die Situation differenziert, anstatt einigen, insbesondere auch den USA, blind hinterher zu laufen, Scheinargumenten folgt und mit der Keule um sich schlägt. Dazu gehört dieser Kommentar ebenfalls, er strotzt nur vor Hass und verbaler Gewalt.
      Feig ist, wer auch einen Krieg nicht ausschließt, nicht wer sich diesem entgegenstellt und für eine Deeskalation eintritt. Links bist du vielleicht, aber wir waren definitiv auch keine Freunde von Vietkong etc. und werden das auch nie sein, denn Gewalt und Drohungen sind keine Lösung.
      Möge Dein Hass vergehen und du wieder auf den Boden zurückkehren, um den Aufruf einmal neutral zu lesen und dich dazu bringen, eine normale Diskussionsbasis zu finden.

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